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Hp 2 für die Biker mit Herz
Uns besuchte kürzlich eine größere Gruppe, die uns hier ihren Breicht über den Besuch im Heidekrautbahnmuseum zur Verfügung gestellt hat:
Hp 2 für die Biker mit Herz...
… ja, wir fahren mit unseren Fahrgästen nur mit verminderter Geschwindigkeit.
Wir sind eine Elterninitiative, die zusammen mit der Bikerunion jährlich am Wochenende nach Pfingsten ein Motorradtreffen mit Ausfahrt für Kinder mit Handicap aus Berlin-Pankow veranstaltet. Unser Startpunkt ist der Sportplatz in Zepernick, darum nennt sich das Ganze auch „Jumborun in Panketal“.
Motorradfahrer aus Deutschland und Dänemark reisten wieder reichlich nach Zepernick an, um den Kindern der Marianne-Buggenhagen-Schule in Berlin-Buch und der Panke-Schule in Pankow ein unvergessliches Erlebnis zu bereiten.
Am Freitag vor der Ausfahrt richtete das Organisationsteam den Sportplatz der SG Einheit Zepernick wieder zum Startpunkt des Jumborun her. Versorgungs- und Partyzelt wurden aufgebaut und ein Kühlanhänger organisiert und mit Vorräten befüllt. Dann trafen auch schon die ersten Fahrer ein, die dort ihre Zelte aufbauen. Ziel der 29. Motorradausfahrt sollte dieses Jahr das Heidekrautbahnmuseum in Basdorf sein.
Über 30 Kinder hatten sich angemeldet. Es waren ausreichend Gespanne und Trikes vorhanden, so dass alle Kinder einen Platz fanden, die größeren auch als Sozius auf Solomaschinen. Um kurz nach 10 Uhr fuhr die Kolonne aus über 40 Maschinen vom Zepernicker Sportplatz los. Die Absperrer sorgten für ein ungehindertes Durchkommen. Bernau wurde wegen des dort stattfindenden Hussitenfestes weitestgehend umfahren, über Ladeburg und Lanke ging es nach Biesenthal, dem traditionellen Zwischenstopp.
Nach der Pause führte die Strecke über Lanke, Prenden, Klosterfelde und Wandlitz nach Basdorf. Hier bogen wir ab zum Heidekrautbahnmuseum der Berliner Eisenbahnfreunde. Dort wurde für uns schon der Grill angeheizt und äußerst leckere Bratwürste angeboten. Diese fanden reichlich Zuspruch und da es sehr warm war, wurde das Angebot an gekühlten Getränken auch gut angenommen. Für die Kinder stand die Garteneisenbahn bereit, die fleißig ihre Runden drehte.
Die Vereinsmitglieder um Herrn Häußler hatten für uns sehr interessante Führungen durch das Museum und die Fahrzeughallen organisiert. Eine Neubau-Dampflok der Deutschen Reichsbahn der DDR befindet sich dort derzeit in Aufarbeitung und soll eine Hauptuntersuchung erhalten, (so was wie der TÜV beim Auto, dauert nur viel länger und ist auch um ein Vielfaches teurer) so dass sie als einzige betriebsfähige Dampflok der Baureihe 65.10 wieder fahren darf.
Das Museum zeigt sehr anschaulich die Geschichte der als Heidekrautbahn bekannten Strecke in die Schorfheide, die ursprünglich ihren Ausgangspunkt in Berlin-Wilhelmsruh hatte. Originale Zeitzeugnisse wie alte Stellwerkstechnik, Fahrkartenschalter und Bahnhofsausstattungen können bestaunt werden und auch Modelle früherer und heutiger Züge. Die Fahrzeughallen beherbergen mehrere kleinere Lokomotiven und auch einen Schienenbus der Baureihe VT95 der früheren Deutschen Bundesbahn, der für Sonderfahrten eingesetzt wird und schon in den 1950er Jahren die Möglichkeit bot, die Sitzlehnen je nach Fahrtrichtung umzulegen.
Des Weiteren ist hier der Museumszug mit Donnerbüchsen und DR-Rekowagen abgestellt, der ebenfalls mehrmals im Jahr für Sonderfahrten genutzt wird, beispielsweise in den Spreewald oder nach Waren an der Müritz, nicht zu vergessen die beliebten Adventsfahrten. Zu jedem Wagen wissen die Vereinsmitglieder eine interessante Geschichte zu erzählen. Der genannte Schienenbus wird alljährlich um den Tag der Deutschen Einheit für die „Berlin grenzenlos“-Fahrten eingesetzt, für die man schnell sein muss, um an Fahrkarten zu kommen. Dafür und für die anderen Fahrten der Berliner Eisenbahnfreunde sei ein regelmäßiger Blick auf deren Homepage empfohlen.
Uns hat der Besuch viel Spaß bereitet und bestimmt werden sich einige der Motorradfahrer oder die teilnehmenden Familien mal auf einer Dampflok- oder Triebwagen-Sonderfahrt ab Basdorf wiederfinden.
Gegen 15 Uhr haben wir uns verabschiedet und unsere Rückfahrt angetreten. Über Wandlitz ging es an der Brandenburgklinik vorbei, über Waldfrieden und Schmetzdorf nach Zepernick.
Dort wurde auf dem Sportplatz das Kuchenbuffet geplündert und zur Abkühlung gab es eine Runde Eis. Das Organisationsteam hatte gut zu tun mit der Getränkeversorgung der Gäste. Alle hatten noch viel Spaß. Am Sonntag wurde nach einem leckeren Frühstück alles wieder abgebaut und aufgeräumt. Die letzten Fahrer traten ihre Heimreise an. So freuen wir uns auf den 30. Jumborun im nächsten Jahr!
Wir bedanken uns bei allen die dabei waren und natürlich auch bei denen, die uns die Durchführung unserer Veranstaltung überhaupt ermöglichen! Wir bedanken uns bei den Berliner Eisenbahnfreunden in Basdorf für ein tolles Erlebnis an unserem Zielort! Wir bedanken uns bei allen Bikern und Bikerinnen, die teilweise von sehr weit angereist sind, um den Kindern eine unvergessliche Motorradfahrt zu ermöglichen!
Text und Fotos: Jens Graczyk
Wenn auch Sie Interesse an einem Besuch mit einer größeren Gruppe im Heidekrautbahnmuseum haben, zögern Sie nicht und kontaktieren uns bitte über unser Kontaktformular. Egal ob Reisegruppen, Oldtimerausfahrten oder Schüler-/ Kindergartengruppen, nach vorheriger Absprache sind Besuche außerhalb der regulären Öffnungszeiten möglich. Gerne unterbreiten wir Ihnen ein entsprechendes Angebot.