Diesellokomotive V22 2082

der Deutschen Reichsbahn der DDR

 

Technische Daten des Fahrzeuges:

Bauart: Bdh
Hersteller: LKM Babelsberg
Baujahr: 1962
LüP: 6.940 mm
Gewicht: 24.000 kg
Bremse: K- GP m. Z
Höchstgeschw.: 35 km/h
Leistung: 220 PS
Zustand: Ausstellungsstück

In den 1950er Jahren wurden zur Deckung des kriegsbedingten Lokomotivmangels zunächst Kleinlokomotiven der Bauarten Kö II, Köf II und N 4 neu gebaut. Die Deutsche Reichsbahn der DDR (DR) nahm in ihren Forderungskatalog eine leichte Rangierlokomotive mit einer Leistung von 150 bis 180 PS auf. Ziel war es die auf den Bahnhöfen noch verwendeten alten Kleinloks und Dampflokomotiven zu ersetzen. 1956 stellte der Lokomotivbau Karl Marx in Babelsberg (LKM, Babelsberg) eine 100 PS starke auf den bisherigen Kleinlokomotiven basierende Lok mit hochliegendem, geschlossenem Führerstand vor. Diese als V10B bezeichnete Maschine war für den Betrieb auf Werk- und Anschlussbahnen vorgesehen und entsprach noch nicht den Vorstellungen der DR.

Eine Baumustermaschine wurde 1958 geliefert. Sie hatte ein Strömungsgetriebe und einen 150 PS Dieselmotor, war aber in niedriger Rahmenbauweise mit einem tiefliegenden Führerstand, wie bei der Kö II, ausgeführt. Auch diese Maschine gelangte nicht zur DR. Basierend auf den Erfahrungen dieser Lok lief 1959 / 1960 die Produktion der Nullserie (V15 1001 bis V15 1005) an, gefolgt von den ersten 15 Serienlokomotiven mit 150 PS Leistung. Bereits 1960 folgten die ersten Maschinen mit 180 PS Motorleistung, die als Baureihe V15.20-21 bezeichnet wurden. Ein Teil dieser Maschinen wurde in der zweiten Hälfte 1970er der Jahre mit neuen Dieselmotoren und Strömungsgetrieben ausgerüstet. Diese Maschinen wurden in die neue Baureihe 101.5 eingereiht.

Unsere „V22“ wurde 1962 vom Lokomotivbau Karl Marx in Babelsberg als V 15 2082 an die DR abgeliefert. Im Jahr 1970 erfolgte die Umzeichnung auf die Computernummer 101 182-4. Das RAW Halle rüstete die Maschine mit einem neuen Dieselmotor 6 VD 18/15-1 (220 PS) und Strömungsgetriebe GSU 20/4.2 aus. Es folgte die Umzeichnung in 101 559-3. Mit der Einführung des gemeinsamen Nummernplan der beiden Deutschen Bahnen im Jahr 1992 wurde die Lok in 311 559-9 umgezeichnet. Bereits am 18.12.1993 erfolgte die Zurückstellung von der Ausbesserung und schließlich am 31.07.1995 die Ausmusterung durch die Deutsche Bahn. Die Regionalgruppe der EUROVAPOR übernahm die Lok. Als sich 1997 die Gruppe auflöste gelangte die Maschine in unseren Bestand. Die Lok gehört zu unseren nicht betriebsfähigen Ausstellungsstücken.