Technische Daten des Fahrzeuges: |
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Bauart: | Bdm |
Hersteller: | Gemeinder |
Baujahr: | 1936 |
LüP: | 5.575 mm |
Gewicht: | 10.000 kg |
Bremse: | Fußhebelbremse |
Höchstgeschw.: | 18 km/h |
Leistung: | 50 PS |
Zustand: | Ausstellungsstück |
Im Jahre 1930 hatte die Deutsche Reichsbahn einige Versuchsloks beschafft und gliederte sie nach intensiven Tests in zwei Leistungsgruppen. Lokomotiven mit Motoren bis 40 PS wurden der Leistungsgruppe I zugeordnet und waren für Rangieraufgaben unter einfachen Bedingungen auf kleinen Bahnhöfen vorgesehen.
Als sich die Unwirtschaftlichkeit der Lokomotiven der Leistungsgruppe I mit Ihren schwachen Motoren herausstellte, entwickelte die Arbeitsgemeinschaft Motor-Kleinlokomotiven die Einheitskleinlok Kö I, die sich sehr stark an den Entwurf der Lokomotivfabrik Gmeinder in Mosbach (Baden) anlehnte. Die gesamte Lok außer dem Dieselmotor war vereinheitlicht. Der Bedienerstand der Lokomotiven ist seitlich offen ausgeführt, die Bedienelemente sind beidseitig auf der Lok angeordnet. Die Kleinlokomotiven besaßen Puffer und eine sehr einfache Rangierkupplung, die selbsttätig gekuppelt werden konnte und durch einen Fußhebel wieder gelöst wurde. Die Kraftübertragung erfolgte vom Getriebe mit einfachen Rollenketten auf beide Achsen. Die Lokomotiven verfügten lediglich über eine Fußhebelbremse und hatten keine Druckluftbremse.
Der erste Typ der Einheitskleinlokomotive wurde 1935 zur Einheitsbauart weiterentwickelt. Diese erhielt einen deutlich verstärkte Rahmen und einen größeren Motor. Durch die größere Masse durften diese Lokomotiven nun auch die Bahnhöfe verlassen.
Unsere Maschine wurde 1936 von der Lokomotivfabrik Gmeinder in Mosbach (Baden) an die Deutsche Reichsbahn Gesellschaft (DRG) geliefert. Nach der bahnamtlichen Abnahme am 26.10.1936 stellte die DRG die Lok mit der Nummer Kö 0260 in Ihren Betriebsmittelpark ein und ordnete sie dem Betriebswerk Karlsruhe Rangierbahnhof zu. Ihr Einsatzbahnhof wurde der Bahnhof Malsch an der Strecke von Rastatt nach Ettlingen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg verblieb die Maschine auf dem Gebiet der Südwestdeutschen Eisenbahn (SWDE) in der französischen Besatzungszone, die 1949 in der Deutschen Bundesbahn (DB) aufging. In den Jahren 1954 bis 1962 vereinheitlichte die DB ihre Kö I und rüstete die Maschinen mit neuen luftgekühlten 50 PS starken Deutz Motoren aus. Mit der Einführung des EDV gerechten Baureihenschemas zum 01.01.1968 wurde aus unserer bisherigen Kö 0260 die 311 260-4. Bis zu ihrer Ausmusterung am 24.07.1974 war sie in Friedrichshafen am Bodensee im Einsatz.
Es folgte der Verkauf an die Taunus-Quarzit-Werke GmbH, die sie in ihrem Werksanschluss im Bahnhof Saalburg, in der Nähe von Bad Homburg v.d.H., einsetzte. 1996 erwarb die Bundesbahnsozialwerk Gruppe Nürnberg Rbf die Lok, veräußerte sie aber im Jahr 2000 weiter an die Niederlausitzer Museumseisenbahn. Nachdem bei der Niederlausitzer Museumseisenbahn andere Betriebsmittel zur Verfügung standen, konnten wir die Maschine 2003 erwerben und sie im Dezember des gleichen Jahres nach Basdorf überführen. Die Maschine gehört zu unseren nicht betriebsfähigen Ausstellungsstücken.