Kleinlokomotive Köf 4280

der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft (DRG)

Technische Daten des Fahrzeuges:

Bauart: Köf II
Hersteller: Kraus-Maffei München
Baujahr: 1934
LüP: 6.450 mm
Gewicht: 17.000 kg
Bremse: K-GP
Höchstgeschw.: 30 km/h
Leistung 125 PS
Zustand: Betriebsfähig

Anfang der 1930er wollte die Deutsche Reichsbahn Gesellschaft (DRG) die Abwicklung des Güterverkehrs wirtschaftlicher gestalten. Speziell geschulte Aufsichtsbeamte sollten die Rangieraufgaben in Einmannbedienung erledigen können. Der Betrieb sollte ohne technisch geschultes Personal leicht bedienbar und die Maschinen sollten sparsam in Wartung und Unterhaltung sein.

Es wurden zunächst 16 Versuchungsmaschinen mit den unterschiedlichsten Antriebsarten gefertigt. Getestet wurden sowohl Maschinen mit Verbrennungsmotoren, deren Antrieb entweder auf diesel-hydraulischem oder diesel-elektrischem Weg erfolgte als auch Maschinen mit Akkuantrieb.

Ab 1932 begann die Serienfertigung, hier setzte sich der Diesel-Hydraulische Antrieb und die Kraftübertragung mit Ketten auf die Achsen durch. Bereits in den Jahren 1933 bis 1935 begann die Entwicklung von Kleinlokomotiven die mit heimischen Treibstoffen (Vergasung von Holz, Anthrazitkohle, Briketts und Schwelkoks) betrieben werden konnten. In Folge der sich zuspitzenden Versorgungslage mit Erdöl aufgrund der Kriegsereignisse erfolgte ab 1942 die Umrüstung von 89 Kleinlokomotiven auf diese Gasanlagen.

Nach 1945 verblieben zahlreiche Kleinlokomotiven bei den beiden Nachfolge-Verwaltungen der DRG, der Deutsche Bundesbahn (DB) und der Deutsche Reichsbahn (DR) der DDR. Um den Bedarf an Kleinlokomotiven zu decken, wurden von beiden Bahnverwaltungen die Kleinlokomotiven der Leistungsgruppe II weitergebaut und Vorkriegsmaschinen modernisiert. Bei der DB endete die Beschaffung 1965 und bei der DR 1968.

Unsere Maschine wurde am 24.04.1934 mit der Betriebsnummer Kö 4280 an die DRG geliefert und war bis April 1943 im Bereich der Reichsbahndirektion Augsburg tätig. Es folgte die Beschlagnahme durch das Oberkommando des Heeres, Berlin, für die Haupteisenbahndirektion Dnjepro, Bw Snamenka in der Ukraine. Dort wurde die Kleinlok auf die Nutzung heimischer Treibstoffe umgebaut und in Kb 4280 (Antrieb mit Flüssiggas) umgezeichnet.

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges fand sich die Maschine im Bereich der DB wieder, im Jahr 1950 erfolgte der Rückbau auf Dieselantrieb und die Wiedereinordnung als Kö 4280. Eine größere Modernisierungsmaßnahme erfolgte im Jahre 1965 mit dem Einbau eines Voith-Turbogetriebes vom Typ L 33 / L 33 U. Als Lok mit einem Flüssigkeitsgetriebe war sie jetzt als Köf 4280 eingereiht. Am 1.1.1968 erhielt sie die EDV gerechte Nummer 322 605-7 mit der sie bis 31.12.1980 in Augsburg eingesetzt war. 1982 kaufte die AEG die Lok für ihr Werk in Kassel-Bettenhausen. Im Januar 1988 konnten wir die Lok erwerben und nach Berlin überführen. Seit diesen Zeitpunkt ist sie bei uns als unverzichtbare Rangierlok im Einsatz.