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Tag der Deutschen Einheit - Sonderfahrt mit Hindernis

Vor knapp einem Monat konnten wir von der erfolgreich durchgeführten Sonderfahrt zur Berliner Umgehungsbahn berichten. Gerne hätten wir dies auch über die am Tag der Deutschen Einheit durchgeführte Sonderfahrt mit dem Motto "Berlin grenzenlos" getan. Leider war der Fahrtverlauf etwas anders als geplant und auch der Grund dazu nicht gerade erfreulich. 

Die Antwort: Der VT hatte einen Schaden am Getriebe, nach der Art: kleine Ursache, (riesen-)große Wirkung. 

Keine Sorge, kein Kapitalschaden. Ein Verschleißteil, das meist erst nach Jahren den Dienst aufgibt, hatte sich dieses genau für diese Sonderfahrt vorgenommen. Es konnten nur noch die Gänge 1, 3 und 4 (von insgesamt sechs) geschaltet werden; damit war die für die Fahrt vorgesehene Trassengeschwindigkeit nicht mehr zu halten. Es wurde daher mit DB Netz abgeredet, bereits bei der ersten Fahrt in Berlin-Wannsee die Fahrt abzubrechen, zu kehren und nach Berlin-Gesundbrunnen, dem Ausgangsbahnhof, mit Hg 40 km/h zurückzufahren, um von dort aus nach Basdorf, zur Reparatur zurückzuschleichen. Die Befundung in der Werkstatt bestätigte die Vermutung, dass die Schleifkerze der Kupplung B ausgefallen war. Diese während der Hauptuntersuchung 2017 ausgetauschte Schleifkerze ist leider vorzeitig ausgefallen. Nicht Verschleiß war die Ursache, sondern ein Materialfehler, denn der Schleifstift war einfach abgebrochen. Dieses doch recht unscheinbare Bauteil überträgt die elektrische Energie über Schleifringe zu den Magnetkupplungen, die die jeweiligen Gänge einschalten. Und wenn da kein Strom fließt, dann schaltet der Gang auch nicht ein. Und wenn wir ganz genau sein wollen, dann heißt es nicht wie im Werkstattjargon Schleifkerze, sondern "Stromzuführung ZF Typ TSN 8".

Die Fahrgäste der zweiten Fahrt wurden durch in Gesundbrunnen zurückgebliebenes Zugbegleitpersonal informiert. Die Fahrgäste der leider verkürzten ersten Fahrt bedauerten das alles, hatten aber Verständnis geäußert. 

An dieser Stelle geht der Dank auch an die Flexibilität der beteiligten Infrastruktur-Unternehmen. 

Immerhin sind wir in und um Berlin auf Infrastrukturen unterwegs, wo schon längere Standzeiten immer auch erhebliche Verspätungsentgelte mit sich bringen. Diese Verspätungsentgelte und die Stornogebühren etc. haben wir nun ohnehin an der "Backe". Zudem musste spätnachmittags nach erfolgter Reparatur noch eine Drehfahrt bestellt (und erfolgreich durchgeführt) werden, da unsere Haustankstelle nur auf einer Seite eine Säule hat, und der VT erst nach der zweiten Fahrt zum Betanken wieder "richtig gestanden" hätte. 
Gepaart mit der wegen Coronavirus-Bestimmungen ohnehin stark verminderter zulässiger Auslastung wird es wohl keinen Überschuß bei dieser Fahrt gegeben haben.

Gerne kann, wer die weiteren Einsätze eines Einmotorers in Berlin und Brandenburg unterstützen will, sich das Spendenkonto vornehmen und dahin etwas leisten: 

Berliner Eisenbahnfreunde e.V.
IBAN: DE53 1001 0010 0001 0051 00
Postbank Berlin
BIC: PBNKDEFFXXX

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