Aktuelles
Werkstatt-Report August 2025
Im April haben wir noch davon gesprochen, daß sich eine Regelmäßigkeit mit der Veröffentlichung der Werkstatt-Reporte eingestellt hat und inzwischen ist über ein Vierteljahr vergangen und bislang ist kein neuer Beitrag erschienen. Wir hätten es einfach öde und langweilig gefunden, immer wieder von denselben Arbeiten, die sich über Wochen hingezogen haben, zu berichten. Natürlich gab's die eine oder andere Sache, die erwähnungswert ist, aber das wiederum war so wenig, daß wir das erstmal gesammelt haben. In den letzten Wochen haben wir aber wieder viele berichtenswerte Tätigkeiten durchgeführt.
Los geht's wie immer mit der Hauptuntersuchung der Tenderdampflokomotive 65 1057. Leider waren an einigen Absperrventilen doch noch Nacharbeiten zu täigen. Zum Prüfen wurden die Ventile mit Druckluft beaufschlagt, die Dichtflächen wurden mit Lecksuch-Spray abgeschäumt. Damit ließen sich kleinste Undichtigkeiten auffinden. Ein Ventilsitz bereitete uns zunächst ziemliche Sorgen, es war schier unmöglich, trotz sehr gutem Tragbild des Ventilschliffs eine Dichtheit hinzubekommen. Es stellte sich dann aber heraus, daß die Dichtfläche völlig in Ordnung war, es aber eine Undichtigkeit zwischen dem Ventilsitz und dem Gußgehäuse gab. Abhilfe schaffte eine neue Abdichtung zwischen Ventilkörper und Ventileinsatz. Vorsichtiges Erwärmen des Rotgusseinsatzes ermöglichte den Ausbau und nach einer Dichtflächenreinigung konnte dieser mit einem Dichtstoff auf Copolymerbasis, der bis 320 °C beständig ist, im Gewinde eingeklebt werden.
Weiter ging es auch mit der Entlackung und Entrostung der Stehkesselverkleidungsbleche. Mehrere Schichten Dreck, der sich zu Zeiten der Deutschen Reichsbahn regelrecht eingebrannt hat und immer wieder überlackiert wurde, wird restlos abgeschliffen. Anschließend wird auf den Blechen ein Korrosionsschutzanstrich aufgebracht. Gute Erfahrungen haben wir inzwischen mit einem Rotationsschleifer gemacht, der beim Abschleifen den alten Farbaufbau regelrecht abschlägt und abplatzen lässt. Viel Arbeit steckt in Zukunft dann auch in der Reinigung und Entrostung der in der Kesselverkleidung sitzenden Waschluken-Rosetten. Hier seien beispielhaft nur einige Bilder dazu gezeigt.
Der Steuerbock der Heusinger-Steuerung wurde weiter gereinigt und ist inzwischen neu gefettet wieder zusammengebaut. Die beiden Kollegen arbeiten Teile der Steuerbockverkleidung und die Gelenkwelle zwischen Steuerpult und Steuerbock auf, warum beide gerade so ungläubig gucken, ist nicht überliefert.
Die Eisenbahnwerkstätten Krefeld (EWK) haben zwischenzeitlich die Doppelverbundluftpumpe und eine der aufgelieferten Lichtmaschinen fertiggestellt. Mittels Spedition haben diese Komponenten wieder unseren Betriebsstandort in Basdorf erreicht.
Nachdem im Frühjahr das Dach des zweiachsigen Reko-Wagen 358-656 sandgetrahlt und grundiert wurde, wurde aufgrund der Witterung zunächst der Rahmen weiter gereinigt und an wenigen Stellen entrostet. Inzwischen wurden die beiden Zugstangen, die die Zugkräfte der Zughaken aufnehmen ausgebaut, gereinigt und vermessen. Von den Maßen her sind die Zugstangen weiter verwendungsfähig, es muß aber noch eine Rißprüfung durchgeführt werden, um festzustellen, ob es Anrisse im Material gibt. Weiterhin wurde das Bremsgestänge ausgebaut um sämtliche Hebel, Hängeeisen, Bolzen usw. zu vermessen. Danach wird dann festgelegt, welche Buchsen und Bolzen ausgetauscht werden müssen. Die ersten Komponenten der Handbremse des Wagen sind hingegen schon aufgearbeitet. Die Lichtmaschine konnte ebenfalls schon fertig aufgearbeitet werden und wartet inzwischen auf den Einbau in den Wagen.
Sehr wichtig ist auch die Hauptuntersuchung der Rangierdiesellok MB 200N (Orenstein & Koppel, 1978). Diese Lokomotive wird für Rangierarbeiten im Bereich des Bahnbetriebswerkes benötigt. Schon vor längerer Zeit wurden mit der Erneuerung der Primärfederung begonnen. Dazu wurden die sog. Megi-Federn ausgetauscht. In diesem Zusammenhang wurden auch die Konsolen der Primärfederung sowie die Teile der Achsanlenkungen neu lackiert. Die mechanischen Teile der Bremse sind zur Reinigung und Befundung/Aufarbeitung ausgebaut worden. Unter anderem wurde das Einfachsteuerventil Fe115 im DB Fahrzeuginstandhaltungswerk Fulda revidiert. Die ausgebauten Gelenkwellen wurden zur Überarbeitung in Auftrag gegegben und haben sich zwischenzeitlich als aufarbeitungsfähig gezeigt.