Aktuelles
Werkstatt-Report Mai 2023
Der erste Werkstatt-Report in diesem Jahr hat lange auf sich warten lassen, dies nicht ohne Grund! Ein Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Neubautenderdampflok 65 1057. Hier können wir durchaus positives berichten. Das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum (BLDAM) hat die 65 1057 unter Denkmalschutz gestellt und somit als technisches Denkmal in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragen. Somit erhöht sich die Anzahl der im Land Brandenburg unter Denkmalschutz stehenden Dampflokomotiven auf drei. Wobei 65 1057 dann als einzige betriebsfähig sein wird. Bei den anderen beiden Denkmallokomotiven handelt es sich zum einen um 52 5679, die auf der Nordseite des Bw Falkenberg/Elster aufgestellt ist. Die zweite Denkmallok ist 52 8135-7, die auf dem Campusgelände der Technischen Hochschule Wildau an den Lokomotivbau durch Schwartzkopff und AEG erinnert. Durch die unter Denkmalschutzstellung erhoffen wir uns Fördermöglichkeiten für die Hauptuntersuchung. Nachdem bislang nur eine Befundung des Kessels stattgefunden hat, ist inzwischen auch die Durchführungserlaubnis der unteren Denkmalschutzbehörde eingegangen und somit die Möglichkeit gegeben, mit der Hauptuntersuchung zu beginnen. Nachzulesen ist dies im Denkmalreport 2022/2023 des BLDAM.
Zwischenzeitlich konnte im Dampflokschuppen und in der Werkstatt eine Druckluftanlage installiert und in Betrieb genommen werden. Somit ist es möglich, eine Sandstrahlanlage zum Entrosten von Bauteilen mit Druckluft zu betreiben. Auch Druckluftwerkzeuge können betrieben werden. So wurde inzwischen damit begonnen, die feuerbüchsseitige Rohrwand für den Einbau neuer Heiz- und Rauchrohre vorzubereiten. Unförmige Bohrungen müssen vor dem Einsetzen der neuen Rohre passend ausgeschliffen werden. Dies geschieht mittels Geradschleifer und extra dazu angefertigter Rohrschablonen. Auch wurde in der Rauchkammer der Ausschnitt des Mischkasten der IfS-Mischvorwärmeranlage bearbeitet. Überstehende Blechreste, die den Spalt zwischen Mischkasten und Rauchkammer verdeckten, wurden abgetrennt.
Auch die Betonauskleidung der Rauchkammer wurde inzwischen entfernt. Der feuerfeste Beton verhindert ein Ausglühen des Rauchkammerboden durch nicht abgelöschte, noch brennende Verbrennungsrückstände. Gleichzeitig schützt der Beton den Rauchkammerboden gegen Korrosion durch Kondenswasser.
Auch aus dem Bereich der Wagenunterhaltung kann einiges berichtet werden. Nicht nur die laufenden Fristuntersuchungen wurden durchgeführt, auch wurden die Arbeiten an den Personenwagen 310-719, einem Personenwagen der Gattung Bip aus dem Jahr 1911, sowie am zweiachsigen Reko-Wagen 358-656 fortgeführt. Bei ersterem wurde der alte brüchige geflieste Betonboden des Abortes herausgestemmt. Ebenfalls wurde damit begonnen, den abgängigen Holzfußboden im zweiachsigen Reko-Wagen zu entfernen. In diesem Jahr soll noch mit der Reinigung und Entrostung des Fahrzeugrahmens des 358-656 begonnen werden. Für den dreiachsigen Reko-Wagen 352-366 konnten Heizungsabdeckungen nach historischem Vorbild nachgeferigt werden. Bislang verfügt der Wagen nur über eine Lochblechabdeckung als Notbehelf. Der Wagen erreichte uns im Jahre 1999 ohne Dampfheizung und somit auch ohne originale Heizkörperabdeckungen.
Anfang des Jahres wurde mit der Renovierung und der Erneuerung des Küchenbereichs im Erdgeschoß des Sozialgebäudes begonnen. Für die Durchführung von Veranstaltungen auf dem Gelände und für die Vorbereitung von Sonderfahrten ist ein gesonderter Gastronomiebereich erforderlich, der nach 25 Jahren Nutzung eine "Hauptuntersuchung" dringend notwendig hatte. Auch konnte der Eingangsbereich des Museums neu gestaltet werden. Neben der Stellwerksbude "Asw" konnte die Handhebeldraisine aufgestellt werden. Auch die Vorderfront des Motorvorbaus einer Diesellok der Baureihe V60 D konnte aufgestellt werden. Noch ist die Umgestaltung nicht abgeschlossen.